Starten wir mal mit einem kleinen historischen Exkurs. Das Prinzip der „Lebenskompetenzen“ wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Auseinandersetzung mit dem Thema Suchtprävention 1994 entwickelt und hat aufgrund der vielfältigen Anwendung bis heute eine große Aktualität und Relevanz. Denn im Kern geht es beim Erwerb von Lebenskompetenzen um etwas sehr grundsätzliches.

Laut WHO sind Lebenskompetenzen Fähigkeiten, «die es den Menschen ermöglichen, ihr Leben zu steuern und auszurichten und ihre Fähigkeit zu entwickeln, mit den Veränderungen in ihrer Umwelt zu leben und selbst Veränderungen zu bewirken» (WHO, 1994b, 1999).

Es geht um einen angemessenen Umgang mit Problemen, um die eigene mentale Gesundheit und lebenslanges Lernen. Die WHO spricht in diesem Zusammenhang gern auch von der „Stärkung der psychosozialen Kompetenz“.

Laut dem entwickelten Katalog gehören zu diesen „life skills“, also Lebenskompetenzen vor allem 10 Dinge:

1. Selbstwahrnehmung

2. Empathie

3. Kreatives Denken

4. Kritisches Denken

5. Entscheidungsfähigkeit

6. Problemlösefertigkeit

7. Effektive Kommunikationsfertigkeit

8. Interpersonale Beziehungsfertigkeiten

9. Gefühlsbewältigung

10. Stressbewältigung

Bühler A, Heppekausen K (2005): Gesundheitsförderung durch Lebenskompetenzprogramme in Deutschland. Gesundheitsförderung konkret (6) Köln

Diese Liste kann allerdings auch erweitert werden, je nach dem wie man Lebenskompetenz für sich selbst definieren will. Wir haben damals bei der Planung von Yorck Share überlegt, unter welcher Vorgabe wir eigentlich arbeiten wollen und was für Angebote und Dienstleistungen zu uns passen. Der gemeinsame Faktor: Alles, was in unseren Räumen geschieht, soll Menschen dabei helfen, das eigene Leben positiv zu beeinflussen. Das kann Coaching oder Therapie bedeuten, aber auch Entspannungstraining oder Sportkurse wie Pilates sowie gemeinsame Abende oder Erlebnisse. Wir wollen Lebenskompetenzen vermitteln und Menschen auf ihren Lebenswegen stärken.

In kommenden Blogbeiträgen werden wir die einzelnen Lebenskompetenzen laut Katalog der WHO mal etwas genauer anschauen und vielleicht ein paar sinnvolle Tipps mit euch teilen.

Wie denkt ihr über dieses (zugegeben doch sehr große) Thema? Habt ihr schon einmal Erfahrungen mit dem Begriff Lebenskompetenz gesammelt oder eine ganz eigene Definition dazu?

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